Das Impostor-Phänomen – Wer betroffen ist, sollte handeln!
Unbehandelt kann das sogenannte „Impostor-Phänomen“ oder „Hochstaplersyndrom“, bei dem sich Betroffene trotz vorhandener hoher Kompetenzen als sehr inkompetent wahrnehmen, starke negative Konsequenzen mit sich bringen. Sie haben oft das Gefühl, alle Erfolge im Beruf durch „Glück“ oder fremde Hilfe erreicht zu haben. So kann dieses „Versteckspielen“ auf Dauer zu ständigen Magenschmerzen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, chronischem Stress und Burnout führen. Allerdings kann es auch eine soziale Isolation begünstigen, da sich Betroffene unter ihren Mitmenschen nicht mehr wohl fühlen. Sie haben Angst, „entdeckt“ werden zu können. Zudem kann es dazu kommen, dass Betroffene auf lange Sicht ihre Familie und Freunde vernachlässigen. Der ständige Druck, perfekt sein zu müssen, kann letztendlich dazu führen, dass sie sich vollständig für ihre Arbeit aufgeben.

Das alles sind Gründe dafür, das Impostor-Phänomen zu bekämpfen und der sich weiter verschlimmernden ungleichen Selbst- und Fremdwahrnehmung entgegenzuwirken.
Das Impostor-Phänomen bekämpfen – Stärken Sie Ihr Selbstvertauen!
Der Schlüssel zur Bekämpfung dieses Ungleichgewichts besteht in der Beseitigung von überzogenen Selbstzweifeln bezüglich der eigenen Person. Mit einem gesunden Selbstvertrauen und Selbstwert können die eigenen Leistungen sowohl im privaten wie beruflichen Kontext wieder besser eingeordnet werden. Dies fördert eine realistischere Einschätzung der eigenen Kompetenzen und somit eine gesunde Selbstsicherheit. Außerdem lässt es Sie in Zukunft entspannter neuen Herausforderungen entgegentreten.
Für den Fall, dass Sie sich in der Beschreibung des Impostor-Phänomens wiedererkennen, finden Sie im Folgenden eine Schritt-für-Schritt Anleitung, mit der Sie das Impostor-Phänomen bekämpfen und Ihren Selbstwert langfristig stabilisieren können:
Realisierung
Im ersten Schritt ist es wichtig, sich darüber bewusst zu werden, dass Sie unter dem Impostor-Phänomen leiden. Realisieren Sie Ihre verzerrte Selbstwahrnehmung. Lassen Sie sich von anderen Mitmenschen, vor allem durch neutrale Personen, spiegeln / reflektieren.
Austausch
Öffnen Sie sich Ihren Mitmenschen und Arbeitskolleg:innen, auch wenn Ihnen dies sehr schwer fällt. Erzählen Sie von Ihren Ängsten und Sorgen bezüglich Ihrer Kompetenzen. Gleichen Sie die Fremdwahrnehmung mit Ihrer Selbstwahrnehmung ab und reduzieren Sie Ihre Angstenergie durch eine möglichst realistische Selbsteinschätzung.
Beweisen Sie sich selbst Ihre Kompetenz
Im nächsten Schritt sollten Sie versuchen, Anhaltspunkte für Ihre eigene Kompetenz zu finden. Versuchen Sie jede Unsicherheit zu hinterfragen und einem Faktencheck zu hinterziehen, und erinnern Sie sich zur Not an frühere Erfolge. Wichtig ist, dass sie hierbei fair mit sich bleiben, so als wenn Sie einem/einer Arbeitskolleg:in dabei helfen würden, sich nicht mehr so „inkompetent“ zu fühlen.
Fokus auf die Tatsachen
Passend dazu sollten Sie versuchen, handfeste Tatsachen (Zahlen / Daten / Fakten) von Ihrer Emotionalität zu trennen. Die Tatsache, dass sie Ihre Arbeit auf Grundlage Ihrer Kompetenzen gut machen, kann schnell von Ihren eigenen Emotionen, wie der Angst vor dem Versagen oder dem „nicht-perfekt-sein“ verzerrt werden.
Lob und Anerkennung
„Eigenlob stinkt!“ – diesen Leitsatz kennen wir alle. Allerdings sollte er nicht zu streng ausgelegt werden. Loben Sie sich für Erfolge oder den Mut, etwas getan zu haben, vor dem Sie eigentlich Angst hatten. Verwenden Sie eine kraftvolle, selbstbewusste Wortwahl. Sagen Sie nicht: „Ich werde es versuchen“, sondern „Ich werde es machen“, oder „Ich werde es schaffen“.
Akzeptanz und Einsicht
Wenn Sie lernen, stolz auf sich selbst sein zu können, wird es Ihnen leichter fallen, zu akzeptieren, dass Sie sich auch mal inkompetent oder „fehl am Platz“ fühlen dürfen, ohne direkt über eine psychische Belastung zu sprechen. Akzeptieren Sie außerdem, dass es immer jemanden auf der Welt geben wird, der in einer bestimmten Sache besser oder erfolgreicher ist. Sich an anderen erfolgreichen Menschen zu orientieren ist sicherlich eine gute Idee, aber versuchen Sie dennoch mehr bei sich zu bleiben, als bei den Erfolgen anderer.
Neben dieser Schritt-für-Schritt Anleitung hilft es, sich am Abend eines jeden Tages die drei positivsten oder erfolgreichsten Tätigkeiten in ein „Erfolgstagebuch“ zu schreiben. Wenn Sie unter dem Imposter-Phänomen leiden, wird Ihnen so ein Tagebuch dabei helfen, Erfolge schneller und deutlicher wahrzunehmen. Außerdem gewährt es Ihnen einen täglichen Überblick über Ihre Fähigkeiten und Leistungen in Ihrem (Arbeits)-Alltag.
Zur Stärkung des Selbstwertes, der Wahrnehmung eigener Kompetenzen und zur Bekämpfung von persönlichen Unsicherheiten, bspw. bei einem Vortrag, einer Präsentation oder einem Kunden- bzw. Mitarbeitergespräch empfehlen wir Ihnen den Besuch unseres Seminars: Rhetorik & Souveränität.